BIOGRAFIE

1899

Am 12. November, als drittes Kind des Tischlers Wilhelm Lachnit und seiner Frau Emma Martha Lachnit, geb. Springer, in Gittersee, einem Vorort von Dresden geboren.
Er hatte fünf Geschwister: die älteren Schwestern Elisabeth und Helene, sowie die jüngeren Geschwister Max (1900- 1972), Rudolf und Charlotte.

1914-18

Lehre als Schriftmaler und Lackierer

1918-20

Arbeitet als Dekorationsmaler; Besuch der Abendaktkurse an der Dresdner Kunstgewerbeschule (Lehrer: Richard Guhr und Richard Mebert. Daneben Studies im Atelier und im Freien unter Anleitung von Georg Oehmes. Eintritt in die 1919 gegründete "Dresdner Sezession-Gruppe 1919".

1921-23

Studium der Malerei und Grafik an der Dresdner Akademie für Bildende Künste bei Richard Dreher, anschließend dessen Meisterschüler. Bekanntschaft mit Otto Dix, Otto Griebel, Conrad Felixmüller und Curt Großpietsch. Es entstehen Naturstudien und Radierungen Dresdner Vororte.

1923

Abschluß des Studiums mit Auszeichnung, arbeitet als freischaffender Künstler.

1924

Mitglied der "Roten Gruppe". Mit fünf Werken auf der Ersten Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung in Moskau, Leningrad und Saratow vertreten. Die Ermitage in Leningrad erwirbt das Gemälde "Dresdner Bahnüberführung".

1925

Eintritt in die KPD. Mitbegründer der "Neuen Gruppe" mit Hans Grundig, Fritz Skade und Otto Griebel.

1926

Beteiligung mit zwei Gemälden an der ersten Internationalen Kunstausstellung in Dresden. Die Gemäldegalerie der Stadt Dresden erwirbt das Gemälde "Mädchen mit Pelz". Weitere Ankäufe durch das Kupferstich-Kabinett und das Stadtmuseum Dresden. Begegnung mit Fritz Löffler. Austritt aus der "Dresdner Sezession - Gruppe 1919" gemeinsam mit Hans Grundig, Otto Griebel, Eugen Hoffmann, Bernhard Kretzschmar, Wilhelm Rudolph und Fritz Skade aus Protest gegen den bürgerlichen Kunstbetrieb.

1927

Stellt in Paris in einer Kollektion deutscher Kunst der zwanziger Jahre aus.

1945

Beteiligung an der Deutschen Kunstausstellung in Düsseldorf und an einer Wanderausstellung durch amerikanische Städte. Wird für Professur an der Dresdner Akademie vorgeschlagen aber wegen zu geringen Alters abgelehnt.

1929

Mitbegründer der Dresdner Ortsgruppe der "Association Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands" (ASSO). Beteiligung an der Ausstellung "Die Neue Sachlichkeit" in Amsterdam. Reise nach Südfrankreich, Italien und Nordafrika.

1930

In der Ausstellung "Sozialistische Kunst Heute" in Amsterdam vertreten.

1931/32

Großformatige Holzschnitte

1933

Vier Zeichnungen werden als "Entartete Kunst" beschlagnahmt. Inhaftierung. Nach der Entlassung steht er unter Aufsicht der Gestapo. Er ist weitgehend vom Kunstbetrieb ausgeschlossen. Es entstehen Werke mitbüberwiegend metaphorischen Botschaften schmerzhafter Isolationserfahrung und existentieller Bedrohung ( "Trauriger Frühling" ). Gelegenheitsarbeiten als Ausstellungs- und Messegestalter.

1945

Im Januar zum "Volkssturm" im Landesschützenbataillon Jungbunzlau eingezogen. Am 13. Februar wird der größte Teil seines Werkes während der Bombardierung Dresdens zerstört.

1946

Künstlerische Auseinandersetzung mit der Nachkriegszeit ("Der Tod von Dresden"). Mit sieben Werken auf der Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung in Dresden vertreten. Wandfries zur Geschichte der Arbeiterbewegung für den Vereinigungsparteitag in Dresden-Bühlau.

1947-54

Professor für Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Schüler u.a. Peter Bock, Manfred Böttger, Helmut Gebhardt, Harald Metzger, Dietrich Becker und Jürgen Böttcher.

1954

Nach jahrelangen Diffamierungen und Maßregelungen durch die Hochschule gibt er seine Professur auf. Seitdem freischaffend in Dresden tätig. Experimente in grafischen Techniken, insbesondere Aquatinta und Farbmonotypien.

1955/56

Auftrag für die Gestaltung der Supraporten des studentenwohnheimes der ehemaligen Technischen Hochschule. Italienreise mit Karl Kröner

1960

In großer Zahl entstehen sogenannte "Bedrohungsbilder". Nach dem ersten Herzinfarkt Kur in Bad Elster. Beginn mit der Arbeit an dem Zyklus "Quelle" in verschiedenen Techniken.

1961

Arbeitet in Berlin an den Entwürfen für ein Emaillewandbild für die Mensa des Bauarbeiterzentrums in Frankfurt/Oder. Große finanzielle Not.

1962

Wilhelm Lachnit stirbt am 14. November in Dresden an den Folgen eines zweiten Herzinfarktes. Beisetzung auf dem Friedhof Dresden-Loschwitz

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1925

1927

Mit Bekannten Ende der Dreißiger Jahre

1948 mit Freund Eugen Hoffmann

Im Atelier mit Gliederpuppe, 1948

Bill (links) mit Freund, Fasching 1952

1960

1962

Fasching 1952

 


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